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Sommerliche Weihnachten - Gastfreundschaft in Neuseeland

Weihnachten in Neuseeland

Wann immer ich mir den knöchernen stilisierten Fischerhaken anschaue, muss ich an mein erstes Weihnachtsfest denken, das ich nicht zu Hause verbracht habe, sondern fern ab auf der anderen Seite des Globus auf der Südinsel von Neuseeland. Ich war damals mit einem Freund unterwegs und wir hatten uns schon damit abgefunden, das Fest in einem Hostel zu verbringen, da wir gerade auf einem Roadtrip durch die faszinierende Landschaft dieser jungen Insel unterwegs waren. Bei uns kam sowieso keine so rechte Weihnachtsstimmung auf, da auf der Südhalbkugel die Jahreszeiten umgekehrt verlaufen und es im Dezember Hochsommer hat.

Unerwartete Gastfreundschaft

Bei sonnigen 25 Grad und unter einem wolkenfreien Himmel war einer unserer erster Stops nach Christchurch der kleine Ort Akaroa, auf den wir nur durch ein altes Poster, welches in der Autovermietung hing, aufmerksam geworden waren. Ohne rechten Plan haben wir zunächst an dem kleinen Hafen, der vielmehr eine ausgebaute Anlegestelle für lokale Bootsfahrer war, gehalten um die beeindruckende Lage des Städtchens am Rande einer Meerzunge auf uns wirken zu lassen. Da es langsam zu dämmern begann, beschlossen wir ein freundlich aussehendes Pärchen mittleren Alters nach einem Hostel oder dergleichen zu befragen. Anstatt uns eines der Hotels zu empfehlen, schauten sie sich kurz an, tuschelten miteinander und luden uns kurzerhand zu sich ein! Ich war im ersten Moment absolut schockiert. Wir kannten sie nicht und trotzdem boten sie uns bereitwillig an, in dem Bungalow neben ihrem Ferienhaus zu übernachten. Zögerlich nahmen wir an und lernten noch am selben Abend die gesamte Familie samt Kindern kennen – wahrlich wunderbare, offenherzige und aufgeschlossene Menschen. Als wir nach einem gemeinsamen Abendessen bei einem Gläschen Wein, welchen wir als Gastgeschenk in aller Eile besorgt hatten, auf der Terrasse saßen, fragte uns der Herr des Hauses, ob wir denn wirklich schon am nächsten Morgen aufbrechen wollen, oder ob wir nicht noch einen Tag bleiben können, um Weihnachten mit ihnen zu feiern. Von der Gastfreundschaft überwältigt nahmen wir an und feierten gemeinsam ein traditionell amerikanisches Weihnachtsfest mit ihrer ganzen Familie, samt Festschmaus in Form eines Truthahns und einer Bescherung am Weihnachtsmorgen, bei dem mir Santa Claus den erwähnten klassisch neuseeländischen Halsschmuck unter den Baum gelegt hat.

Eine Verkettung glücklicher Zufälle

Insgesamt wurden aus der spontanen Begegnung drei wundervolle Tage voller Freundschaft, Verbundenheit und nicht zuletzt ein kleines bisschen Philosophie während der lauen Sommerabende auf der Terrasse bei einem Cocktail und einem unvergleichlichen Blick auf den Mond, der sich silbrig im Meer spiegelte. Noch bis heute frage ich mich, wie viele Zufälle zustande kommen mussten, dass wir zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort waren und diese wunderbaren Menschen treffen konnten. Ein eigentlich unscheinbares DIN A3 Poster in einer Autovermietung, ein Reisebegleiter, der partout vermieden hat, einen Plan oder eine Route im Vorfeld zu machen, die Entscheidung am Hafen zu halten, die Tatsache, dass wir nicht in unserer Reiseführer oder im Internet nach einer Unterkunft gesucht haben, sondern uns entschieden auf Fremde zuzugehen und den Dialog zu suchen. Rückblickend wird mir bewusst, dass es mir nur durch den direkten Kontakt zu den Einwohnern möglich war, diese einzigartige und schöne Erfahrung zu machen. Ein Erlebnis, das man nicht vorhersehen, oder gar planen kann, da es erst durch ein Gegenüber entstehen konnte.

Während ich den Haken-Anhänger betrachte und ihn zurück in meine Questlog lege wird mir klar, dass das Reisen Ähnlichkeiten mit dem Angeln hat. Mann weiß nicht ob und wann etwas passiert oder wen man trifft. Man muss sich einfach nur darauf einlassen, eine grobe Richtung bestimmen und sich selbst in die Welt werfen.

Autor: Lukas Kübler

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